Wie du Trockenfisch herstellst. Foto von aufgehangenem Fisch.

[Anleitung] Wie man Trockenfisch herstellt

Darum ist Trockenfisch ein guter Energielieferant

Wenn man als Bushcrafter teilweise tagelang in der Natur unterwegs ist, benötigt man auch eiweißreiche Nahrung, die die Muskeln optimal versorgt. Außerdem ist es wichtig, Proviant dabei zu haben, der auch ohne Kühlung haltbar ist. Dafür eignet sich Trockenfisch, der auch Stockfisch genannt wird, sehr gut. Ein Kilo davon beinhaltet die gleiche Menge an Eisen, Kalzium und Vitamin B wie fünf Kilo frischer Fisch. 100 g des getrockneten Fisches enthalten unglaubliche 79 Gramm Eiweiß, während der Fettanteil sehr gering ist (2,5 g).

 

Welcher Fisch eignet sich?

Wenn du Trockenfisch herstellen möchtest, sind dafür fetthaltige Fische wie Lachs, Hering oder Makrele ungeeignet. Das Trocknen klappt nur mit mageren Fischarten, die am besten auch noch festes Fleisch haben, damit dieses beim Trocknen nicht schnell zerfällt. Gut geeignet sind beispielsweise Kabeljau, Seelachs, Schellfisch oder Flunder. Weitere Fische, die man im Süßwasser findet und die sich gut trocknen lassen, sind zum Beispiel Rotaugen, Barsche, Zander und Schleien. Vor allem Barsche findest du recht häufig in Seen.

Seefische, die sich zum Trocknen eignen

  • Flunder
  • Kabeljau
  • Seelachs
  • Schellfisch

Süßwasserfische, die sich zum Trocknen eignen

  • Schleie
  • Zander
  • Forelle (wenn mager)
  • Rotauge
  • Rotfeder
  • Plötze
  • Blei
  • Barsch

 

Barsch eignet sich hervorragend für Trockenfisch.
Barsch eignet sich hervorragend für Trockenfisch.

 

Die Vorbereitung des Fisches zum Trocknen

Am Anfang solltest du den Kopf des Fisches abtrennen und alle Innereien herausholen. Außerdem sollte er sauber gewaschen und abgetrocknet werden. Danach werden die Gräten entfernt und du kannst den Fisch in Filets teilen. Danach wird der Fisch je nach deinem persönlichen Geschmack eingesalzen. Wenn du damit fertig bist, kannst du den Fisch aufklappen und die Bauchlappen mit Spießen auseinanderfalten. Solltest du Filetstücke geschnitten haben, kannst du auch ein Loch hinein stechen und sie an einer Schnur aufhängen. Wenn der Fisch fertig getrocknet ist, kannst du die Schuppen entfernen, indem du, beim Schwanz angefangen, die Fischhaut mit den Schuppen ablöst.

 

Wie sollte die Umgebung zum Trocknen der Fische sein?

Wichtig beim Trockenfisch herstellen sind Wind und Luftfeuchtigkeit. Damit der Fisch gut trocknet, brauchst du einen andauernden Windzug und eine möglichst niedrige Luftfeuchtigkeit.

 

Was sollte man während des Trocknens beachten?

Nachts solltest du den Fisch auf jeden Fall ins Trockene bringen, weil er sonst durch Raureif und Tau wieder feucht wird. Außerdem ist es wichtig, auf Fliegen und andere Insekten zu achten, diese könnten ihre Eier darauf ablegen. Besonders im Sommer passiert das ziemlich häufig. Wenn du Fliegen siehst, musst du den Fisch nach Eiern absuchen und sie dann beseitigen. Besonders wichtig ist dies in den ersten beiden Tagen der Trocknung, danach hat der Fisch eine so feste Haut, dass die Fliegen ihn nicht mehr zur Eiablage nutzen können. Wenn du in einer Hütte bist und eine Kiste zur Verfügung hast, kannst du die Kiste mit einem feinmaschigen Fliegengitter umwickeln. Wenn du nun den Fisch zum Trocknen in die Kiste hängt, ist er sicher vor Fliegen oder anderen Tieren.

 

Aufgehangener, getrockneter Fisch.
Aufgehangener, getrockneter Fisch.

 

Wann ist der Fisch fertig?

Es dauert etwa eine Woche, bis der Fisch richtig getrocknet ist. Dann hat er 70 bis 80 Prozent seiner Flüssigkeit verloren. Je nach Wind, Klima und der Dicke deines Fisches kann sich die Trockenzeit auch verlängern oder verkürzen. Kleinere Fische benötigen nur etwa vier Tage, größere Fische bis zehn Tage. Wenn der Fisch fertig ist, sieht er grau aus und fühlt sich hart an. Du erkennst auch daran, dass er bereits getrocknet ist, dass er anfängt, sich zu entschuppen. Auch ohne Kühlung kannst du ihn jetzt lange aufbewahren, jedoch möglichst im Trockenen.

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Fertiger Stockfisch: Du kannst ihn entweder trocken, oder in Wasser aufgeweicht, verzerren.
Fertiger Stockfisch: Du kannst ihn entweder trocken, oder in Wasser aufgeweicht, verzerren.

Zusammenfassung

Gerade als Bushcrafter ist Trockenfisch eine hervorragende Nahrungsquelle. Schon die Wikinger haben sich auf ihren langen Reisen auf See davon ernährt. Die Herstellung ist relativ simpel. Du kannst ihn entweder so essen, wie er ist, oder ihn vorher in Wasser einweichen.

Auch wenn er nicht besonders lecker aussieht, so schmeckt er doch ziemlich gut und hat durch das Trocknen einen intensiven Geschmack bekommen. Wenn dir der Geschmack zu intensiv sein sollte, kannst du ihn wässern, dann verliert er an Geschmack. Stockfisch eignet sich auch gut zum Grillen, sodass du abends in der Wildnis am Feuer deinen selbst hergestellten Trockenfisch genießen kannst.

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